Von Demenz betroffene Menschen zeigen häufig die Tendenz, weglaufen zu wollen. Warum dies so ist und was Sie tun können, wenn Ihr*e Angehörige*r wieder einmal davonlaufen möchte.
Menschen mit Demenz haben häufig die Tendenz, davonlaufen oder wieder "nach Hause" gehen zu wollen. Dies tritt gehäuft abends auf. Meist existiert dieses Zuhause jedoch nicht mehr, was aber vergessen wurde. Das eigene Zuhause wird in diesen Momenten nicht mehr als Zuhause erkannt.
Dies kann zu anstrengenden Situationen für die Angehörigen oder die Betreuungspersonen führen. Vernünftiges Argumentieren hilft hier in der Regel nicht. Dies ist darin begründet, dass Menschen mit Demenz in einer anderen Wirklichkeit leben. Eine subjektive Realität, in der ihnen nicht bewusst ist, dass das vermisste Zuhause nicht mehr existiert.
Geborgenheit vermitteln
Was aber hilfreich ist: wenn es Ihnen als Betreuungsperson gelingt, die emotionale Botschaft, die sich dahinter verbirgt, herauszuhören. Fühlt sich Ihr*e Angehörige*r oder Ihre betreute Person z.B. gerade unruhig oder unsicher? Würde sie oder er sich jetzt und hier mehr Geborgenheit wünschen?
Sie können versuchen, mehr Geborgenheit und Sicherheit zu geben, indem Sie ihrem Menschen mit Demenz eine Tätigkeit geben, für die es für früher viel Anerkennung gab. Involvieren Sie die Person und versuchen Sie so, diese damit möglichst abzulenken.
Sie können aber auch versuchen, die Wohnung tatsächlich kurz zu verlassen, um mit dem Menschen mit Demenz gemeinsam einen Spaziergang zu machen. Ebenfalls unter einer Perspektive von Wertschätzung, Geborgenheit und Sicherheit. Vertrauen Sie darauf, dass der Mensch mit Demenz unterdessen vergisst, warum er aufgebrochen ist und dann nach einiger Zeit zufrieden und entspannt von einem Spaziergang zurückkehrt.